Projekt


Appenzeller Kontaktlinsen AG
Beschreibung

IN DER APPENZELLER KONTAKTLINSEN AG IN SPEICHER STECKT VIEL APPENZELLERLAND DRIN. AUCH WENN DER INHABER AUS MAROKKO STAMMT. ER HAT IN DEN LETZTEN 20 JAHREN HAUTNAH MITERLEBT, WAS SCHWEIZER QUALITÄT UND HEIMAT BEDEUTET.

M'hamed Bouhlal will sich mit den Umstrukturierungen seines Arbeitgebers nicht zufrieden geben. Er versteht auch nicht, warum Top-Spezialisten den Platz räumen müssen. Und so trifft er eine wichtige Entscheidung: Er gründet seine eigene Firma, zusammen mit den besagten Arbeitskollegen. An seinem Wohnort in Speicher. Denn der freie Gewerberaum direkt gegenüber vom Bahnhof eignet sich ideal für die Produktionsstätte der Appenzeller Kontaktlinsen AG. Das vierköpfige Team startet 2010, nutzt das erste Jahr für den Aufbau, dann kommen die Aufträge. Heute sind es 16 Mitarbeitende, die hochwertige Kontaktlinsen für Augenärzte und Augenoptiker herstellen. «Swiss Quality ist nach wie vor gefragt, gerade bei Produkten, die eine hohe Präzision voraussetzen», sagt Bouhlal. Deshalb beliefert er nicht nur die Schweiz, sondern auch Deutschland, Österreich und Frankreich. Gleichzeitig können sich die Kunden auf einen zuverlässigen Service verlassen: Massarbeit, persönliche Beratung, Tauschrecht und Garantien. Jede Bestellung wird individuell nach Angaben des Arztes oder Optikers gefertigt. Durch die Gravur der Seriennummer kann die Linse leicht reproduziert werden, weil dadurch alle Daten im System gespeichert sind. Was den Inhaber besonders freut: Im Herbst 2016 startet der erste Lernende zur Ausbildung als Kunststoffverarbeiter.

 

«Dank der Wirtschaftsförderung konnten wir uns eine Maschine anschaffen, die für unsere Produktion sehr wichtig ist.»

M'hamed Bouhlal,
Geschäftsführer

DIE GELIEBTE HEIMAT EINES AFRIKANERS

Der gebürtige Marokkaner lebt seit 20 Jahren in der Schweiz. Es war die Liebe zu einer Appenzellerin, die ihn hierher führte. M’hamed Bouhlal strahlt, wenn er von seiner jetzigen Heimat erzählt. «Ich habe in den Bergen Marokkos gelebt, da schätzt man umso mehr, was man hier hat.» Dann lacht er plötzlich: «Als ich vor 20 Jahren hier in Speicher mit meinem dunkelhäutigen Freund schlitteln war und wir im Restaurant eine heisse Schokolade getrunken haben, war es mucksmäuschenstill im Raum. Neugierig oder vielleicht auch etwas irritiert bestaunten uns die Stammgäste. Heute begrüssen mich die Leute mit Namen und begegnen mir mit Offenheit und Herzlichkeit.» Er schätzt das Dorfleben, die Zusammenarbeit mit den anderen Gewerbetreibenden. Das Rohmaterial für die Herstellung der Linsen muss er allerdings aus dem Ausland beziehen, es gibt keinen Lieferanten in der Schweiz. Der Standort im Kanton AR ist ihm dennoch sehr wichtig. Jeden Monat bekommen die Kunden einen Brief, indem irgendeine Appenzeller Geschichcher auf über 900 Metern über Meer.

EINE NEUE MASCHINE DANK FINANZIELLER HILFE

Zur Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung kam es ganz unverhofft. Die damalige Frau Landammann und Karin Jung vom Amt für Wirtschaft und Arbeit besichtigten die neu gegründete Firma in Speicher. Bouhlal führte die beiden durch die Produktion und erzählte ihnen, dass ihm eine wichtige Maschine noch fehlen würde. Aber da er und seine Partner bereits Geld für den Firmenaufbau aufgenommen hätten, müssten sie erstmal zuwarten. Da wies ihn Karin Jung auf die Wirtschaftsförderung hin. Und der Wunsch erfüllte sich: Mit einem zinslosen Darlehen konnte sich die Appenzeller Kontaktlinsen AG die ersehnte Maschine kaufen. Sie läuft auf Hochtouren und bearbeitet so manchen Auftrag.

Appenzeller Kontaktlinsen AG
Hauptstrasse 22
9042 Speicher
www.appenzeller-kontaktlinsen.ch