'Scheitern ?!'

Scheitern wird heute zum wahren Präludium zum wahren Erfolg verkauft.

Mit der Kulisse des Säntis wurde die Reihe ‚ausserrhodentlich‘ mit dem Titel «Scheitern?» auf der Schwägalp wieder aufgenommen. Die Stiftung Wirtschaftsförderung AR konnte zu diesem Thema als Referenten Dr. Barbara Bleisch und Dr. Konrad Hummler gewinnen.

Die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten unter der Moderation von Stephan Egger, Präsident der Stiftung, die zwei Referate, sowie das Podium verfolgen.  Konrad Hummler führte verschiedene Arten von ‚Scheitern‘ an und zog Parallelen zu seiner persönlichen, militärischen und beruflichen Vita.  Die von ihm genannten Arten - Untergang, Kapitulation, geordneter Rückzug und wilde Flucht – wurden mit seinem persönlich Erlebten unter den Gesichtspunkten Intensität und dem Faktor Zeit in Verbindung gebracht.

Danach beleuchtete Barbara Bleisch das Thema unter philosophischen Aspekten und führte die Zuhörer kritisch und gekonnt zum Thema und erläuterte vier Thesen.

Kritisch sieht sie das Feiern von Fuck-up nights. Denn zu oft wird Scheitern als Präludium zum Erfolg verkauft. Existentielles Scheitern macht demütig, nicht überheblich. Sie plädiert für eine positive Fehlerkultur und Raum für den kreativen Blick und führt die Serendipität - eine zufällige Beobachtung von etwas ursprünglich nicht Gesuchtem, das sich als neue und überraschende Entdeckung erweist - als wichtige Einstellung zum produktiven Scheitern an. Das Suchen und Lassen - der glückliche Zufall - brachten z.B. post-it oder das Penizillin zum Erfolg. Fehlerkultur zu akzeptieren, heisst auch einzusehen, dass wir nicht alles kontrollieren können.

Die Zuhörer konnten sich nach den Referaten in ungezwungener Atmosphäre austauschen.