Mit «Grüezi Nachbar» über den Tellerrand hinausschauen


Ziel und Zweck der Stiftung Wirtschaftsförderung AR ist es, die ausserrhodische Wirtschaft zu stärken und innovative und leistungsfähige Unternehmen im Kanton AR zu unterstützen und fördern. Mit «Grüezi Nachbar» hat sie am letzten Mittwochabend zu einem besonderen Anlass auf die Schwägalp eingeladen.  Zu Besuch waren mit Thomas Geisler, Margit Hinterholzer und Dr. Lukas Schrott massgebende Persönlichkeiten des «werkraum.at» und der Regionalpolitik des Bregenzerwaldes. Gegen 80 Zuhörerinnen und Zuhörern wurde Gelegenheit geboten, über den Tellerrand hinauszuschauen und Impulse aufzunehmen, welche im Kanton AR umgesetzt werden könnten.

Der nahe Bregenzerwald gleicht in Topographie, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Struktur sehr dem Kanton AR. Schon seit einigen Jahren hat sich die Region Bregenzerwald zu einer bedeutsamen Erfolgsgeschichte entwickelt. Durch ein gesundes Selbstbewusstsein und Zusammenarbeit gelingt es im Bregenzerwald Landwirtschaft, Gewerbe, Architektur, Tourismus, Gastronomie und Kultur auf einzigartige Art und Weise erfolgreich zu verbinden.

Durch ein Einstiegsreferat und ein anschliessendes durch Stephan Egger, dem Präsidenten der Stiftung, geführtes Podiumsgespräch erhielt man Einblick in die Entstehungsgeschichte, Rahmenbedingungen, Grenzen und Möglichkeiten einer solchen regionalen Entwicklung. Impulse und Ideen welche für eine «ausserrhodentliche» Entwicklung im Kanton AR von grossem Nutzen sein könnten. Insbesondere erhielt die Arbeitsgruppe zur «Vernetzung und Stärkung des Urnäscher Handwerkes und Gewerbes» wertvolle Hinweise und umsetzbare Tipps.

Der «werkraum.at» ist auf eine Initiative unter Handwerkern zurückzuführen und hat sich in den letzten Jahren zu einem Leuchtturm mit Ausstrahlungskraft bis weit über den Bregenzerwald hinaus entwickelt. Das Leistungsangebot beinhaltet Ideen-, Begegnungs- und Alltagsort für alle Anspruchsgruppen. Mit einem Gastroangebot, sowie einem angegliederten Shop wurde der «werkraum.at» zu einem weitherum bekannten Schaufenster. Im Zentrum stehen immer Gemeinschaftssinn, Zusammenarbeit und Vernetzung. Geht es um Bauvorhaben, so wird dieses immer international ausgeschrieben, die Leistungserbringung jedoch wird ausschliesslich regional ansässigen Unternehmen vergeben. So werden die Handwerker zu Entwicklern und sind nicht einfach Umsetzer. Das traditionelle Handwerk erfährt somit eine Weiterentwicklung hin zu Neuem und neuen Bedürfnissen, welche auch wirtschaftlich interessant sind.

Damit ein solcher Geist auch von der Bevölkerung getragen wird, werden Vereinstätigkeiten egal welcher Art und Weise unterstützt und hochgehalten.

Damit eine Entwicklung wie im Bregenzerwald auch im Kanton AR möglich werden kann, braucht es private Initiative von Leuten welche Freude und Begeisterung aufbringen für eine positive Entwicklung in der Vernetzung von Landwirtschaft, Gewerbe, Architektur, Tourismus, Gastronomie und Kultur. Dabei spielen Visionen, Ideen und Konzepte - und nicht zu Beginn schon die Finanzierung die führende Rolle. Beginnt man mit der Frage der Finanzierung, bedeutet dies oftmals das Killerkriterium, welches den Fortschritt abwürgt, bevor er begonnen hat.

Den prägnanten Schlusssatz der gelungenen Veranstaltung auf der Schwägalp tragen nun viele der Besucherinnen und Besucher nach Hause: «Wir ehren das Alte, grüssen das Neue und bleiben uns und unserer Heimat treu».